R E S I L I E N Z –
Und die Suche nach dem eigenen Sinn des Lebens…
Seit Tagen kreisen meine Gedanken um dieses Thema und ich finde keine richtige Einleitung. Es ist einfach ein m. E. wichtiges Thema das mir sehr am Herzen liegt. Wir haben jetzt 2 Corona-Jahre hinter uns und es war für alle (in welcher Form auch immer) kräftezehrend und hat viel von unseren Ressourcen verbraucht; gerade für die Psyche ist das sehr belastend. Auch unsere Psyche braucht Aufmerksamkeit und will gestärkt werden. Wir brauchen also resiliente Methoden um uns zu stärken.
Mit dem Wort Resilienz ist die psychische Widerstandkraft eines Menschen gemeint. Es ist eine Fähigkeit, die uns Menschen ermöglicht durch „schlimme Lebens-Phasen“ ohne psychische Schäden oder sogar gestärkt (heraus)zukommen. Kündigung, Tod, Traumen, Burnout, Niederlagen, Schicksalsschläge jeder Art… können jeden von uns aus der Bahn werfen.
Aber jeder geht mit seinen persönlichen Tiefschlägen anders um. Der eine versinkt in einer tiefen Depression und kommt im schlimmsten Fall nie mehr darüber hinweg wogegen ein anderer (der auch schwer angeschlagen ist) sich aus dieser Lage mit der Zeit befreien kann und wieder kraftvoll in die Zukunft schaut.
Gibt es nicht diese Optimisten, deren Glas scheinbar immer voll ist? Vielleicht gibt es sogar so jemanden in deinem Bekanntenkreis. Und du fragst dich: „Wie kann das sein?“
Diese Eigenschaft ist nicht angeboren. Sie kann durch glückliche Umstände in der Kindheit erworben worden sein (wie z. B. gute Bindungen/ Vorbilder im engeren Umfeld) oder Gott sei Dank erlernt werden kann. Glückliche Umstände deshalb, weil Erwachsene, die in ihrer Kindheit stabile, liebevolle Unterstützung erhalten haben, schon früh Strategien entwickeln können, wie man sich gut aufstellt. Dies mag unbewusst passieren, aber wer als Kind schon erlebt hat, wie Menschen Probleme bewältigen – hat Glück gehabt!
Die gute Nachricht ist: Es ist wie bereits erwähnt -erlernbar!
Die nicht so gute Nachricht: Es erfordert Umdenken…neue Gedankengänge, neue Strategien, neue Verhaltensmuster, denn deine Ressourcen, aus denen du schöpfen kannst, müssen erst noch entwickelt werden. Ein gutes soziales Umfeld, Freunde, Optimismus, ein gesundes Selbstwertgefühl und neue Verhaltensweisen müssen trainiert werden. Es ist vergleichbar mit einem Muskeltraining. Am Anfang ist alles schwer, Muskelkater ist nicht schön, aber wenn du die ersten Erfolge siehst und spürst – freust du dich über das was du erreicht hast. Besser noch ist der Vergleich mit deinen Nervenzellen im Gehirn. Unsere Nervenzellen können Gelerntes speichern, aber auch neues hinzulernen und quasi umprogrammieren. Etwas neu Gelerntes muss oft wiederholt werden, damit es uns in Fleisch und Blut übergeht.
Was kann dir als Fangnetz dienen um deine Resilienz zu stärken um dich besser abzufedern, wenn Niederschläge kommen:
-Bindungen (Freundschaften pflegen)
-an sich und seine Fähigkeiten glauben (Was schätzen Freunde an dir, frag sie)
-Manchmal muss man Dinge einfach hinnehmen, weil sie (jetzt) nicht änderbar sind
-überdenke deine Bewertungen (Warum nimmst du vielleicht Kritik mehr wahr als Lob?)
-Veränderungen zulassen (Neugierde ist nichts Schlechtes)
-Humor
-Achtsamkeit trainieren (Wahrnehmen von guten Dingen und Ereignissen) und Freude empfinden
-Alles was deinen Geist beruhigt (Meditation, AT, Natur genießen…)
-erinnere dich an das was du schon geschafft hast in deinem Leben
-Ein Problem nach dem anderen angehen (das wichtigste zuerst und nicht alles auf einmal. Nach Problemlösung suchen. Hole dir Rat von Menschen, denen du vertraust). Wer kann mit dir Lösungen entwickeln; dir helfen eine neue Zukunftsperspektive aufzuzeigen oder dir gar einen neuen Impuls/Sinn im Leben geben.
Diese Auflistung ist nicht als banales Rezept für ein gelingendes Leben zu verstehen und ist nicht der Versuch Niederlagen schönzureden. Leid bleibt leidvoll, aber vielleicht kann man zur Erkenntnis gelangen, dass man Leid annehmen, anerkennen, ihm ehrlich begegnen und vielleicht auch bewältigen kann. Aufgeben ist nicht immer eine Option, oder?
Wir müssen nicht die Resilienz eines Nelson Mandela haben, aber wer es schafft sich einen Sinn im Leben zu geben trotz aller Widrigkeiten ist ein – Kämpfer!!
Bis bald…😊
PS: Wen du mehr über dieses Thema wissen möchtest, google doch mal diese Namen, vielleicht helfen sie dir weiter.
Emmy Werner Entwicklungspsychologin
Viktor Frankl, Neurologe und KZ- Überlebender
Vera Birkenbihl, Managementtrainerin
…